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Schwalbenfreundliches Haus 2019

    Schwalben eine Heimat geben, NABU-Plakette Schwalbenfreundliches Haus

    FA EAL in Achkarren

    Mitten im Industriegebiet Vogtsburg-Achkarren lebt eine große Rauchschwalben-Kolonie!
    In zwei Hallen auf dem Betriebsgelände der Firma EAL, der Erdbau, Abbruch und Logistik GmbH, betrieben von Ruth und Uwe Dürr, haben die Schwalben ihre Nester auf die Stahlträger gebaut.

    Seit 20 Jahren kommen die ersten Rauchschwalben im Frühjahr durch eine kleine Fensteröffnung in der Werkhalle der Fa. EAL eingeflogen, von Familie Dürr schon erwartet. Dann werden weitere Fenster gekippt, und die Schwalbenschar hält nach und nach Einzug.20191029_schwalbenfreundliches_Haus%20EA_Duerr_HP

     Auf Stahlträgern zu nisten ist sehr ungewöhnlich. Ein angenehmerer Brutplatz ist sicher ein wärmender Kuh- oder Pferdestall oder ein überdachter Hof.
    35 Nester hat Uwe Dürr gezählt. Dreck gibt es auch, aber die Freude an den zwitschernden Bewohnern überwiegt. Ruth Dürr pflegt auf dem Gelände einen Teich und nimmt viele nach Erdarbeiten heimatlos gewordene Gartenpflanzen auf. Um das Gewerbegebiet sind Wald, Böschungen und Reben, ein Bach, eine Streuobstwiese und ein unbebaute Wiese mittendrin. Diese abwechslungsreichen Lebensräume können auch in einem bebauten Gewerbegebiet Schwalben Nahrung finden lassen.

    Als Anerkennung für ihre Bereitschaft, die bedrohten Vögel willkommen zu heißen und zu unterstützen, verliehen Barbara Mutke und Martin Rombach vom NABU Kaiserstuhl dem Ehepaar Dürr die Plakette und Urkunde „Schwalbenfreundliches Haus“.

    Barbara Mutke 29.10.2019

     

     Familie Hannelore und Michael Stubert in Breisach

    Immer seltener sieht man in den Baugebieten der 90er Jahre und folgende Schwalbennester am Haus. Oft hindern moderner glatter Putz und fehlende überstehende Dächer die Schwalben am Bau ihres Lehmnestes. Oder aber Netze werden gespannt, um den Anflug der Schwalben gleich zu verhindern.
    Nicht so bei Familie Stubert, die 1994 eine Doppelhaushälfte in einem Breisacher Wohngebiet mit hohem Schwalbenvorkommen bezog. Seit dem Einzug lebt sie mit den bereits dort wohnenden Mehlschwalben und ihren 13 Nestern zusammen, duldet deren Hinterlassenschaften und freut sich über die Rückkehr der Tiere im Frühjahr. Die Schwalben gehören zur Familie wie Haustiere, und die nunmehr erwachsenen Kinder sind mit ihnen groß geworden.
    So unterstützen sie ihre Eltern in der Schwalbentoleranz und sind mit dabei, als Martin Rombach und Barbara Mutke vom NABU Kaiserstuhl der Familie dafür die Urkunde und Plakette  „Schwalbenfreundliches Haus“ überreichen.20190822_Schwalbenfreundliches_Haus_Fam_Stubert_HP

    Barbara Mutke, 22. August 2019

     

    Heidi und Ingolf Ahrens in Eichstetten

    Als Betreiber eines Pferdestalles in Eichstetten betreuen Heidi und Ingolf Ahrens seit Jahren die Rauchschwalben in ihrem Stall. Als kürzlich ein Schwalbennest mit samt den jungen Schwalben herunterfiel, haben sie sich kurzentschlossen und unkonventionell für deren Rettung eingesetzt.
    Etwas Heu und Reste vom abgefallenen Nest in einen kleinen Eimer und vorsichtig die noch nicht flugfähigen Schwalben darin eingesetzt. In 2 Meter Höhe angebunden und inständig gehofft, dass die Altvögel auch im Eimer weiterfüttern.20190723_schwalbenfreundliches_Haus_Heidi_Ingolf_Ahrens_Eimer
    Nach wenigen Minuten kam schon der erste angeflogen, fand auch gleich seinen Nachwuchs in der außergewöhnlichen Unterkunft. Sofortige Jagd nach Fliegen und gleich zurück zum Füttern. Beide Altvögel fütterten weiter als ob nichts geschehen war. Alle 3 Jungvögel haben überlebt und sind inzwischen ausgeflogen.
    Die beiden Retter wollen nun unter einigen Nestern ein schmales Brettchen anbringen, damit sich so etwas nicht wiederholen kann. Auch eine katzensichere Stelle mit genügend Baumaterial wird noch angelegt.
    20190723_schwalbenfreundliches_Haus_Heidi_Ingolf_Ahrens_Bild

    Als Dank für ihren Einsatz und Pflege der 15 Rauchschwalben-Nester überreichten Gerhard Höfflin und Engelbert Mayer vom NABU Kaiserstuhl den Schwalbenrettern die Plakette „Schwalbenfreundliches Haus“.

     

    Frau Christl Arnold aus Schramberg

    Im Juli 2019 zeichneten wir Frau Christl Arnold aus Schramberg mit der Plakette „Schwalbenfreundliches Haus“ aus. Ihr Sohn Manfred wollte an seinem Haus Kunstnester für die Rauchschwalben anbringen und meldete sich deshalb bei uns, der NABU-Gruppe Kaiserstuhl. Dabei erzählte er uns von seiner Mutter, die seit vielen Jahren an ihrem Haus mehrere Nistkästen für die Mauersegler angebracht hat. Frau Arnold, inzwischen über 80 Jahre alt – betreut nicht nur die Kästen, sondern auch die pfeilschnellen Mauersegler, die darin seit Jahren erfolgreich brüten. Jedes Jahr wartet sie gespannt auf ihre Rückkehr. Um dann mehr über diese Vögel zu erfahren, hat ihr Sohn in den Nistkästen Kameras angebracht. Jetzt kann Frau Arnold nicht nur die Vögel bei ihren Flügen beobachten, sondern auch bei der Aufzucht und Fütterung der jungen Segler zuschauen.

    Als Dank für ihren jahrelangen Einsatz für die Mauersegler bekam sie die Plakette und eine Urkunde überreicht. Außerdem bedanken wir uns für die großartigen Filmaufnahmen aus den Nistkästen. Wir wünschen Frau Arnold noch sehr viele schöne Beobachtungen ihrer Mauersegler.

    Link zum Film

    Engelbert Mayer
    NABU Kaiserstuhl

     

    Familie Isele/Neri in Breisachs Altstadt

    Bei Familie Isele/Neri in Breisachs Altstadt nisten seit Jahrzehnten Rauchschwalben– dafür gab es nun vom Naturschutzbund (NABU) Kaiserstuhl eine Auszeichnung als „Schwalbenfreundliches Haus“.

    Schon zu Zeiten seiner Großmutter hatten im Hof von Jochen Isele die Rauchschwalben ihr Zuhause. Bei einer Renovierungsmaßnahme zogen die Schwalben einfach um. In der Scheune befestigte Bretter wurden zum Nestbau angenommen. Ein Nest befindet sich sogar auf dem Antriebsmotor des Hoftores.20190327_schwalbenfreundliches_Haus_Isele_Neri_NestDass ein großer Hund und zwei Katzen auch zur Familie gehören, stört die Vögel nicht. Energisch zwitschernd verteidigen sie ihre Heimstatt, erzählt Herr Isele.
    Ein Brett unterstützt jedes Nest, eine Lehmpfütze liefert das Bau- und Renovierungsmaterial für die Rauchschwalben und ihre Insektennahrung finden sie an den begrünten Hängen des Münsterbergs sowie am nahen Rhein.
    Als Anerkennung für ihre Bereitschaft, die bedrohten Vögel willkommen zu heißen und zu unterstützen, verliehen Herrn Isele und seiner Familie Barbara Mutke und Martin Rombach vom NABU Kaiserstuhl die Plakette und Urkunde „Schwalbenfreundliches Haus“, die nun an seiner Hoftür hängt und für weitere Schwalbenfreunde wirbt.20190327_schwalbenfreundliches_Haus_Isele_Neri

     

    Barbara Mutke 4.4.2019