Moor als CO2-Speicher bedeutend
MdB Matthias Gastel zu Besuch im Wasenweiler Ried / B31-West-Gegner werden in Berlin gehört
Gottenheim. Über den Zustand des Wasenweiler Rieds zwischen Gottenheim und Wasenweiler, das beim geplanten Weiterbau der B31 West zerschnitten und damit zerstört werden würde, informierte sich vergangene Woche der Bundestagsabgeordnete Matthias Gastel (Grüne). Gastel, Mitglied des Verkehrsausschusses im Bund, hatte lokale Experten und Straßengegner um den Austausch zum geplanten Ausbau der B31 West und zur Rolle des Wasenweiler Rieds als bedeutendes Niedermoor gebeten.
*Matthias Gastel (links) informierte sich im Wasenweiler Ried bei Gottenheim über den Stand der Planung zum Weiterbau der B31 West. Foto: zVg
Das Treffen war auf Initiative des Regiobündnisses für den Stopp der B31 West zustande gekommen. Um auf Bundesebene gehört zu werden, hatten sie parteiübergreifend Bundestagsabgeordnete, die für den Wahlkreis zuständig sind, kontaktiert und um Austausch zur geplanten Trasse gebeten. Ziel des Besuches sei es nun gewesen, informieren die Vertreter der Bürgerinitiativen gegen die Bundesstraße in einer Pressemitteilung, „mit Fachexperten, Bürgerinitiativen und Naturschutzverbänden direkt vor Ort zu schauen, welche Eingriffe mit der neuen Straße verbunden wären – besonders im Hinblick auf das Niedermoor“.
Nach der Begrüßung durch Gottenheims Bürgermeister Christian Riesterer klärte Matthias Gastel über die rechtliche und die praktische Situation auf. Einerseits sei die B31 West im Bedarfsplan des Bundes aufgeführt, andererseits seien in diesem Bedarfsplan über 1.000 Neubauprojekte enthalten. Eine Zahl, die praktisch nicht finanzierbar sei. Zudem sehe der Koalitionsvertrag vor, beim Straßenbau mehr in den Bestand und die Sanierung von Gottenheim. Über den Zustand des Wasenweiler Rieds zwischen Gottenheim und Wasenweiler, das beim geplanten Weiterbau der B31 West zerschnitten und damit zerstört werden würde, informierte sich vergangene Woche der Bundestagsabgeordnete Matthias Gastel (Grüne). Gastel, Mitglied des Verkehrsausschusses im Bund, hatte lokale Experten und Straßengegner um den Austausch zum geplanten Ausbau der B31 West und zur Rolle des Wasenweiler Rieds als bedeutendes Niedermoor gebeten. Straßen und weniger in den Neubau zu investieren. Der dringende Bedarf an Brückensanierungen müsse ebenfalls finanziert werden. Außerdem sehe der Koalitionsvertrag vor, mehr in die Schiene als in den Straßenbau zu investieren. Das sei das Dilemma, in dem sich Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) befinde. Reinhold Pix, Vorstand des Vereins zur Förderung umweltgerechter Verkehrsplanung Dreisam-Tuniberg-Kaiserstuhl (VLO) und Landtagsabgeordneter der Grünen, wies auf die Historie der B31 hin, die geplant, gestoppt und wieder weitergeplant worden sei. Anschließend machte die Gruppe von etwa 15 Personen einen Spaziergang im Gottenheimer Ried. Miriam Engelhardt von der Gottenheimer „B31 West – Nein danke“ erklärte an der ungenutzten Brücke am Ende der Ausbaustrecke verkehrstechnische Probleme der B31 West. Peter Lutz vom Landesnaturschutzverband (LNV) und Barbara Mutke (Nabu Kaiserstuhl) lieferten das Fachwissen zum Moorgebiet. Es sei das größte zusammenhängende Niedermoor in der Oberrheinebene mit einem Torfkörper von bis zu vier Metern Stärke. Neben der schützenswerten Tier- und Pflanzenwelt sei das Moor auch ein wichtiger CO2-Speicher, biete einen klimatischen Ausgleich und habe zudem eine Wasserrückhaltefähigkeit und wichtige Biotopeigenschaften. „Das alles würde zerstört“, so Peter Lutz. Besonders schlimm sei, dass der 360 Meter lange Trogbau unter der Bahnlinie hindurch genau durch den Kernbereich des Moores führe. Hier würden Bund und Land das aktuell Maßnahmen auf der Grundlage des Moorschutzprogrammes in Angriff nehme, gegeneinander arbeiten. (RK/ma)