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Am Anfang des Projektes (1986 – 1990)

     Am Anfang des Projektes (1986 – 1990)

    1986 hatte Matthias März die Idee etwas für den bei uns am Kaiserstuhl fast schon ausgestorbenen Wiedehopf zu tun. 

    Aufgrund großer Flurbereinigungen und Ausweisung von Neubaugebieten an Ortsrändern gingen viele ehemalige Brutplätze verloren. Ein Nahrungsangebot wäre aber wohl ausreichend vorhanden.

    Aus diesen Überlegungen heraus kamen wir – eine kleine Gruppe von engagierten Naturschützern zu dem Ergebnis, dass wohl der Mangel an geeigneten Brutplätzen die Ursache für den extremen Rückgang von Vorkommen des Wiedehopfes war.

    Wir bauten deshalb in Eigenregie 7 Nistkästen, die wir an geeigneten Stellen und in unmittelbarer Nähe von einstigen Brutplätzen angebracht haben.

    Aus Aufzeichnungen von Engelbert Mayer vom 8.10.1990:

    „Im März 1987 haben wir in einem flurbereinigten Gebiet einen der erste selbst gebaute Nistkasten angebracht. Dieser wurde bereits 3 Wochen später von einem Wiedehopf-Paar angenommen und 2 erfolgreiche Bruten mit insgesamt 7 Jungvögeln fanden dort statt. 

    Dies war für uns ein Zeichen, dass solch eine Maßnahme durchaus Erfolg versprechen kann. Wir haben deshalb 1987 beim Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald einen Antrag über eine Bezuschussung von 50 Nistkästen für den Wiedehopf gestellt. Dieser wurde – wie auch ein weiterer Antrag für nochmals 60 Nistkästen im Jahr 1988 – erfolgreich beschieden.

    Im Jahre 1988 waren dann 3 Nistkästen von Wiedehopfen belegt, 4 Bruten mit insgesamt 17 Jungvögeln konnten wir zählen. Nach diesem Ergebnis waren wir natürlich noch optimistischer, dass unser Ansatz mehr als richtig ist.

    1989 wurde der Zuzug der Wiedehopfe durch einen Kälteeinbruch im April gestoppt, es trafen deshalb nicht alle Hopfe bei uns ein. Durch das späte Eintreffen konnte keine Zweitbrut mehr stattfinden. 2 Nistkästen wurden besetzt, 1 Gelege wurde aufgegeben, sodass in diesem Jahr nur 5 Jungvögel ausflogen.

    In diesem Jahr (1990) konnten wir doch wieder einen recht guten Erfolg verbuchen. 5 Nistkästen waren besetzt, über 20 Jungvögel flogen aus. Auch ein Ausbreiten der bestehenden Population konnten wir in diesem Jahr feststellen. Dies belegen Meldungen über Beobachtungen an bisher unbekannten Standorten.

    Leider war der erste angenommene Brutplatz 1990 durch eine Umplanie einer Flurbereinigung gefährdet. Die Rebhütte mit dem Nistkasten sollte abgerissen werden. Wir bekamen dann die Erlaubnis die Rebhütte abzubauen und nach Beendigung der Maßnahme wieder aufzubauen. Dies war doch ein großer Einsatz, der sich aber gelohnt hat. Der Brutplatz wurde wieder angenommen, obwohl die Hütte danach etwas weiter versetzt stand.

    Engelbert Mayer, März 1992