NABU-Qualitätszeichen an Jung-Fruchtsäfte in Teningen verliehen – Gelbes Streuobst-Logo garantiert Säfte von heimischen, giftfreien Hochstamm-Streuobstwiesen
Heute Vormittag verlieh der Naturschutzbund Deutschland (NABU) der Teninger Jung Fruchtsäfte GbR für zwei Produkte der Firma das gelbe Streuobst-Siegel.
Als einer von nur sechs Lizenznehmern in Baden-Württemberg garantiert Jung Fruchtsäfte damit, dass das Obst für die beiden Säfte von heimischen, giftfreien Hochstamm-Streuobstwiesen stammt.
Nur große Obstbäume bieten zahlreichen Tierarten eine Heimat und sichern so wichtige Lebensräume für bedrohte Arten. Durch den Verzicht von Pestiziden wird die Nahrungsgrundlage dieser Tiere erhalten und sichert so einen Über-Lebensraum.
Kriterien für die Auszeichnung sind auch die naturfördernde Produktion und eine faire Entlohnung der Streuobstbauern durch ein lukratives Aufpreismodell.
Bei der heutigen Verleihung des Gütesiegels lobte Klaus Jung das Engagement der Gemeinde Teningen und das gute Verhältnis zu seinen Nachbarn. „Die Gemeinde informiert uns, wenn die Eigentümer von Streuobstwiesen den Hof aufgeben und die Flächen verpachten wollen. So haben wir schon mehrere Streuobstwiesen pachten und somit erhalten können.
Andreas Galli, Vorsitzender des NABU Kaiserstuhl, verwies auf die Notwendigkeit der Streuobstwiesen. „Kein Lebensraum in Baden-Württemberg weist eine derartige Artenvielfalt wie Streuobstwiesen auf“, erklärt Galli. „Für uns ist der gewonnene Saft nur ein angenehmer Nebeneffekt“, erklärt Galli, der der Erhaltung des Lebensraumes Streuobstwiesen oberste Priorität einräumt.
Engelbert Mayer, Vorgänger von Galli beim NABU Kaiserstuhl und Vater des Projektes Streuobstwiesen, zeigte sich zufrieden mit der Tatsache, dass der NABU mit Jung schnell einen neuen Partner gefunden habe, der die vom Verein erwirtschafteten Obsterträge nach den Regeln des NABU entsprechend weiter verarbeitet. „Nach der Schließung der Katharinen-Kellerei in Endingen hatten wir Sorge, unsere beliebten Säfte weiter produzieren zu können“, so Mayer.
Bürgermeister Heinz-Rudolf Hagenacker, der der Verleihung des NABU-Siegels eigens Platz in seinem vollgepackten Terminkalender reservierte, sprach von einer gelungenen Symbiose zwischen Ökologie und Ökonomie. Als agrarorientierte Gemeinde stehe der Erhalt von Landschaft und Agrarflächen oben auf der Agenda, so der Bürgermeister. Teningen sei aber auch Gewerbestandort und an erfolgreichen Gewerbebetrieben interessiert. „Da ist eine Kombination aus beidem für unsere Gemeinde natürlich der Idealfall!“ lobte Hagenacker.
Dr. Andre Baumann, Landesvorsitzender des NABU, übergab Klaus Jung und dessen Sohn David Leander Jung-Lüdemann das Gütesiegel offiziell. In Anschluss an die Übergabe führte Klaus Jung durch den Betrieb und erläuterte die Produktionsabläufe.
Jung Fruchtsäfte
Seit 1993 produziert Klaus Jung kontrollierte, biologische Fruchtsäfte. Jung verarbeitet ausschließlich Obst von Streuobstwiesen, das zu unterschiedlichen Saftprodukten verarbeitet wird. Seit Jung den Produktionsbetrieb nach Teningen verlegt hat, bietet die Firma ihren Kunden auch die Möglichkeit, eigenes Obst zu Saft zu verarbeiten.
Inzwischen bewirtschaftet Jung über 20 Hektar Streuobstwiesen und beliefert verschiedene Verbrauchermärkte in der Region mit seinen Produkten.
Zusammen mit seinem Sohn David Leander Jung-Lüdemann hat Jung eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts gegründet, die die Produktion, die Vermarktung und den Vertrieb der Säfte übernimmt.