Schwalben eine Heimat geben, NABU-Plakette Schwalbenfreundliches Haus
Gustav Enderlin in Eichstetten
Elsbeth und Manfred Breisacher in Eichstetten
In der Hofeinfahrt von Elsbeth und Manfred Breisacher in Eichstetten versuchten Mehlschwalben vergeblich an einem T-Träger Nester zu bauen. Das Material fiel ab.
Auf Rat von Engelbert Mayer vom NABU Kaiserstuhl erwarb das Ehepaar zwei Doppel-Kunstnester für Mehlschwalben aus dem Fundus der Ortsgruppe. Zwei Tage nach der Anbringung der Nester in der Hofeinfahrt waren alle vier belegt, dazu zwei weitere natürliche Nester. Nun herrscht Trubel in der Einfahrt, Jubel bei den Naturschutzmachern!
Sorgen macht sich Manfred Breisacher um das Nestmaterial. Er beobachtete, dass die Mehlschwalben mit künstlichem, flies ähnlichem Material versuchen, weitere Nester zu bauen, was nicht funktioniert. Nun will er eine Lehmpfütze im Garten anlegen. Dort könnten sich die Vögel den nötigen Lehm für einen erfolgreichen Nestbau besorgen.
Engelbert Mayer vom NABU Kaiserstuhl würdigte gerne das Ehepaar Breisacher mit einer Urkunde und Plakette „Schwalbenfreundliches Haus“.
B. Mutke, Juni 2020
Familie Wagner aus Oberrotweil
Sechs Nester haben Rauchschwalben bei Familie Wagner im Hof ihres Weingutes in Oberrotweil schon vor vielen Jahren aus Lehm gebaut. Gerade Rauchschwalben sind vom Rückgang ihrer Art stark betroffen. Sie nisten vor allem in Ställen und Höfen. Ihnen hilft es, einen Zugang offenzuhalten und den regen Flugverkehr zur Brutzeit zu dulden. Gibt es noch Tiere im Stall wie bei Familie Wagner, so ist für die Nahrung mit gesorgt und die Fliegenplage in Schranken gehalten.
Peter Wagner geht es beim Schutz der Schwalben um die Erhaltung der Biodiversität. Er beobachtet den Artenrückgang in seiner Umwelt mit Sorge und versucht auch aus diesem Grund, mit einer biodynamischen Wirtschaftsweise im Weinberg die Artenvielfalt zu erhalten und zu fördern. Wildkräutervielfalt und damit einhergehend Insektenvielfalt sowie eine an Bodenleben reiche Erde in seinen Reblagen sowie die Nachfrage nach seinen Weinen geben ihm Recht. Die Vögel gehören für ihn zum ausgeglichenen Biotop dazu. Gerne gibt er seine Kenntnisse weiter und führt Interessierte durch seinen Weinberg. Auch seine kleine Tochter, coronakrisenbedingt zurzeit einfach oft mit im Weinberg, überzeugt uns mit ihrer Artenkenntnis – Wiedehopf und Bienenfresser erkennt sie schon am Ruf.
Als Anerkennung für ihre Bereitschaft, die bedrohten Vögel willkommen zu heißen und zu unterstützen, verliehen Andreas Galli und Barbara Mutke vom NABU Kaiserstuhl Familie Wagner die Plakette und Urkunde „Schwalbenfreundliches Haus“.
Barbara Mutke 30.05.2020